|
Im Gasthaus Huber in Oberpindhart fand am Sonntag die Hegegemeinschafts- und Naturschutzversammlung statt. Vor der Versammlung hatten alle Gäste die Möglichkeit, die „Gwichtl" aus den einzelnen Jagdrevieren zu besichtigen. Der Zweck der Hegeschau diene nicht nur der Betrachtung der Gehörne, sodern werde vom Landratsamt in Abstimmung mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten angeordnet, sagte Landrat Hubert Faltermeier in seinem Grußwort. Die Erfüllung des Abschussplanes bezeichnete der Kreischef als „zufrieden stellend". Die Änderung des bayerischen Waldgesetzes lauteten nun „Wald vor Wild". Alle sollten sich Bemühen, mit Kompromissen den unterschiedlichen Meinungen darüber Rechnung zu tragen. Besonders beim Schwarzwild dürften die Jäger mit der Druckjagd nicht nachlassen, appellierte der Landrat an die Waidmänner. Auch auf das Thema „Hunde im Wald" ging der Kreischef ein. Besitzer von freilaufenden Hunden müssten darauf angesprochen werden, welche Unruhe sie in das Revier bringen. Bedingt durch die Geflügelpest bat er die Jäger, peinlichst genau auf die Wildhygiene zu achten. Ein weiteres Thema war die Änderung der gesetzlichen Regelung von Bleischrot, das nur noch übergangsweise bis 2007 verwendet werden darf und „Cross compliens", bei dem Verstöße gegen das Jagdrecht das Streichen der Zuschüsse zur Folge haben. Kreisjagdberater Albert Blümel legte die Streckenliste von und informierte detailliert über den bisherigen Stand der Abschüsse, kritisierte das neue Motto „Wald von Wild" und bat, beide Seiten als gleichwertige Partner zu sehen. Im Zusammenhang mit dem Wildfleisch-Skandal sieht Blümel eine Chance für die Selbstvermarktung des Wildes durch die Jäger. Unter Beachtung der Wildhygiene könnten die Endverbraucher Wild beim Jäger sicherer erwerben als in einem Supermarkt. Beim Schwarzwild gab es dem Kreisjagdberater zufolge einen erheblichen Rückgang, was durch die Schäden auch notwendig war. Zu den Becquerel-Messungen informierte er, dass diese für die Hegegemeinschaftsmitglieder kostenlos seien und unbedingt durchgeführt werden sollten. Hubert Berghammer, Vorsitzender des Kreisjagdverbandes, informierte über den derzeitigen Stand der Schießanlage in Irlbrunn. In den letzten 30 Jahren habe sich durch den Betrieb tonnenweise Blei angesammelt. Nach Rücksprache mit einem Fachmann, solle das Gelände saniert werden. Diese Sondermüll-Entsorgung übersteige allerdings die finanziellen Möglichkeiten des Verbandes. Derzeit werde im Ministerium geprüft, ob Kosten übernommen werden müssen, da dies in einem alten Vertrag vereinbart wurde. Geplant sei nun die kostengünstige Alternative einer Wall-Aufschüttung mit dem belasteten Material. Trotzdem würden Kosten von etwa 200.000 Euro entstehen. Weiter muss nach den Worten Berghammers geprüft werden, ob eine Aufschüttung möglich ist, da die Anlage im Karstgebiet liegt. Zum Abschluß gratulierte Blümel allen Preisträgern, die ein Hegeschild erhalten hatten. Das Durchschnittsgewicht der zehn stärksten Böcke ist auf 357 Gramm gestiegen. Dafür wurden sechs Gold-, sieben Silber- und acht Bronzeschilder vergeben. Vorsitzender Hans Brummer legte des Jahresbericht vor. Demnach wurden Waldbegehungen, Hegeringschießen und Kreismeisterschaften, die Hubertusmesse, Kochkurse, Fuchswochen und ein Ausflug durchgeführt. Zudem wurde die Abteilung im Mainburger Heimatmuseum neu gestaltet und man beteiligte sich am Christkindlmarkt in Mainburg. Für die neue Saison sind wieder ein Jägerball und eine Hubertusmesse geplant. Ferner beteiligt man sich am 50-jährigen Gründungsfest der Jagdhornbläser. Vorstandsmitglied Albert Limmer informierte über die einzelnen Wildstrecken, Vogelgrippe und die EU-Hygienerichtlinien. Bei den Becquerel-Messungen bat er seine Waidkollegen eindringlich, die Grenzwerte zu beachten, da sonst ein Verfahren eingeleitet werden kann. Zu hoch belastetes Wild könne gemeldet werden, damit man dafür eine Entschädigung erhält. Zur Gesetzesänderung von Blei-Schrot appellierte er an alle Jäger, ihre Gewehre prüfen zu lassen, ob sie für die neue Munition geeignet sind, um Unfälle beim Waffengebrauch zu verhindern.
|
|