Infektionsgefahr durch Zecken

Generell sind Menschen (und ihre Haustiere), die sich in Freizeit und Beruf in von Zecken bevorzugten Habitaten aufhalten, durch deren Stiche bzw. Infektionen mit Krankheitserregern gefährdet. Besonders betroffen sind Bedienstete in Land- und Forstwirtschaft und andere im Freiland tätige Berufs/-Freizeitgruppen (Biologen etc.),
Wanderer, Camper und Kleingärtner, Spaziergänger, Jogger. Auch die Jäger gehören zum Kreis infektionsgefährdeter Personen.

Der Gemeine Holzbock ist die in Mitteleuropa häufigste und verbreiteste Schildzeckenart. Ihr bevorzugter Lebensraum sind unterholzreiche Laub- und Laubmischwälder, Waldränder, Gärten und Parkanlagen. Zecken gehören zu den blutsaugenden Parasiten und sobald sie geschlechtsreif sind, erklimmen sie Gräser und Sträucher. Sie lassen sich herabfallen auf geeignete Säugetiere (Wirte). Dort halten sie sich mit ihren Beinen fest. Dort beginnt die Befruchtung d.h., sie beginnen mit dem Blutsaugen. Bevorzugte Stellen sind Kopf und Hals oder dünne Hautstellen.
Nach 4-5 Tagen fallen diese ab und legen am Boden 1000-3000 Eier. Die heranwachsenden Nymphen bevorzugen wiederum als Wirtstiere Kleinsäuger, Rehwild, Rotwild, Füchse, Hunde und den Menschen.
Danach folgt die Umwandlung zur Zecke.

Eine Reihe von Viren und Bakterien werden durch die blutsaugenden Gliederfüßer innerhalb einer Infektionskette von Wirtstier zu Wirtstier oder auf den Menschen übertragen.
In Europa sind zwei von übertragbaren Infektionskrankheiten bedeutsam:
Die
FSME (Frühsommer-Mengingoencephalitis) und die Borreliose.

Schutz vor Infektionen

Die wesentliche prophylaktische Maßnahme gegen eine Infektion ist der Schutz vor dem Zeckenstich selbst.
Obwohl er sich nicht vollkommen vermeiden läßt, sind nach Möglichkeit einige Verhaltensmaßnahmen in zeckenexponierten Gebieten zu beachten:

das Tragen von festem Schuhwerk und möglichst heller, geschlossener Kleidung.
das Absuchen des Körpers und der Kleidung nach Zecken, die noch auf der Suche nach einer geeigneten Stichstelle sind.

Ist es dennoch zu einem Zeckenstich gekommen, entfernt man das Tier möglichst bald nach dem Einstechen mit einer spitzen Pinzette bzw. einer handelsüblichen Zeckenzange ohne Zuhilfenahme von Öel, Nagellack etc. durch Herausziehen nahe der Basis.
Ist kein Hilfsmittel zur Entfernung vorhanden, kann man auch die Fingernägel nutzen. Wichtig ist dabei nur, daß
der Hinterleib der Zecke nicht gequetscht wird, da sonst infektiöser Inhalt des Darmes oder der Speicheldrüsen in den Stichkanal gelangen kann.
Die Stichstelle kann mit desinfizierenden Mitteln behandelt werden.

Einen wirksamen Schutz gegen die FSME bietet die
aktive Immunisierung. Für den volständigen Impfschutz werden drei Teilimpfungen benötigt. Sie führen zu einem Langzeitschutz von mindestens drei Jahren.